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Robert Blum (1807-1848)

zuletzt aktualisiert: 03.08.2009

Robert Blum (1808-1848)
Robert Blum (1808-1848)

Robert Blum wurde am 10. November 1807 in Köln geboren. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten (der Vater war bereits 1815 gestorben) musste er das Gymnasium bereits nach der 6. Klasse verlassen und absolvierte eine Lehre bei einem Gürtler und Gelbgießer und ging auf die Wanderschaft. Nach ersten schriftstellerischen Versuchen und einem Gasthöreraufenthalt an der Universität Berlin wurde er im März 1830 zum Militärdienst eingezogen, von dem er jedoch bald aufgrund von Untauglichkeit befreit wurde. Im Anschluss daran arbeitete Blum als Theaterdiener, -kassierer und „Theatersekretär“ in Köln und Leipzig. Für das Hambacher Fest schrieb er die „Einladung zum deutschen Maifeste“. In Leipzig betätigte er sich journalistisch und schriftstellerisch sowie als Buchhändler. Ab 1839 stand für ihn zunehmend die Politik im Mittelpunkt seines Tuns, er wurde einer der führenden Köpfe der liberalen Opposition in Sachsen. Ab 1843 war Blum Herausgeber des Volkstaschenbuchs „Vorwärts“, vorübergehend schloss er sich der entstehenden freireligiösen Bewegung um Ronge an. 1846 war er schon so bekannt, dass er ins Leipziger Stadtverordnetenkollegium gewählt wurde.

Am 19. März 1848 entsandte ihn Zwickau ins Frankfurter Vorparlament, in dem er die Position des Vizepräsidenten einnahm. Er gehörte dem Fünfzigerausschuss an und wurde als Vertreter für Leipzig in die Nationalversammlung gewählt. Blum war Mitglied des liberal-demokratischen „Deutschen Hofs“. Er war einer der vier linken Abgeordneten (neben Fröbel, Hartmann, Trampusch), die nach der Einnahme Wiens durch die Revolutionäre eine Sympathieadresse an die Stadt überbrachten. Bei den anschließenden Kämpfen stellten sich Blum und Fröbel als Kommandeure zur Verteidigung des revolutionären Weges zur Verfügung. Nachdem die kaiserlichen Truppen am 31. Oktober 1848 die Stadt zurückerobert hatten, wurden Blum und Fröbel vor ein Kriegsgericht gestellt. Robert Blum wurde auf-grund seiner Unterstützung der revolutionären Bewegung am 9. November 1848 in der Brigittenau (Wien) hingerichtet. (kü)


Literatur:

  • Günther Mick: Die Paulskirche, Darmstadt 21997, S. 356.
  • Hannes Ziegler: Blum, Robert, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte der demokratischen und liberalen Bewegungen in Mitteleuropa (Bd. 2; Teil 1), hrsg. von Helmut Reinalter, Frankfurt a.M. 2005, S. 32f.

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